Dienstag, 8. September 2009
Ponferrada - Villafranca del Bierzo
Huuch - da habe ich doch den letzten Beitrag irgendwie doppelt eingesetzt! Na so was!
Gestern bin ich 18 km bis nach Ponferrada gegangen. Marion, eine sehr nette Mitpilgerin, begleitete mich bis zum Ortseingang von Ponferrada und wollte mich sogar ins Medizinzentrum begleiten. Ich bin ihr sehr dankbar dafür, konnte sie aber überreden, doch lieber weiterzugehen. Ich habe dann in Ponferrada uebernachten muessen, und bin dann ins Medizinzentrum gegangen, weil ich ueberall am Koerper Quaddeln und Ausschlag bekam. Mir wurde eine Spritze verabreicht und Salbe verschrieben. Ponferrada ist eine mittelalterlich anmutende Stadt mit einer richtigen urigen Burg. Gestern war dort ein Fest mit tausenden von Menschen auf den Strassen. Ich habe mich ganz schnell verkrochen - das war mir zu laut - ich mag lieber die Ruhe.
Heute nun bin ich 24 km nach Villafranca del Bierzo bei natuerlich wieder wolkenlosem Himmel. Puuh - das war ganz schoen heiss, bestimmt so 38 bis 40 Grad. In Cacabelos wollte ich gerne nochmal in ein Medizinzentrum und fragte eine Spanierin nach der Straße. Sie brachte mich kurzerhand mit ihrem Auto dorhin - managte alles fuer mich und ich wurde sofort drangenommen (obwohl so ca. 30 Leute noch vor mir waren). Das ist einem richtig peinlich, aber "Peregrinos", so nennt man die Pilger hier, werden besonders bevorzugt. In solchen Situationen kommt mir mein Spanischgrundkursus etwas entgegen, wenn auch nicht sehr viel. Ansonsten verstaendigen wir uns mit Haenden und Fuessen. Ich bekam wieder eine Spritze. Der Arzt sagte mir, dass der Ausschlag seiner Meinung nach von einer Pflanze kommt. Das leuchtet mir ein, denn bei unseren Picknicks sitzen wir ja immer im Gruenen und vorgestern habe ich in stacheligem Gelaende gesessen. Vielleicht mache ich morgen mal einen Tag Pause, damit die Quaddeln sich beruhigen. Aber das entscheide ich morgen. Ich bin ja ganz froh, dass der Ausschlag nicht von irgendwelchen Viechern in den Betten kommt - denn ich habe hier schon Stiche bei Leuten gesehen - oh weia!
Ich wohne hier in einer sehr urigen und urspruenglichen Herberge - es soll die traditionstraechtigste Herberge auf dem Jakobsweg sein. Alles sehr alternativ - aber wie das so ist, man ist hier nie alleine. Habe mich gerade sehr nett mit einer Daenin unterhalten. Und dann habe ich bei einem Plausch die Marathonläuferinnen Renate und Angelika aus Osnabrück und Umgebung kennengelernt. Es war wirklich eine nette Unterhaltung, man hatte gleich einen Draht zueinander. Und hier in der Herberge wohnen mehrere, die ich auch schon vorher gesehen hatte. Man trifft sich ja immer wieder hier.
Ansonsten geht es mir (ausser meiner Quaddeln) immer noch sehr gut. Keine Blasen, keine Knochen. Im Gegenteil, ich fuehle mich eigentlich besonders wohl, wenn ich gehen kann. Man kann so herrlich abschalten, die schoene Gegend ansehen und geniessen.
Buen Camino
Elke

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